Johannes Vogel, FDP und der Fachkräftemangel

Posted on 25 August , 2010

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Meine Entgegnung zum Satz von Johannes Vogel in der Süddeutschen Zeitung von heute:

Lieber Johannes Vogel, ich bin enttäuscht zu lesen „Den Fachkräftemangel können wir NUR…“ Es gibt so viele Möglichkeiten, und das Du da NUR eine ansprichst, lässt mich mit offenem Mund am Strassenrand zurück!

1. Das Handwerk hat von 1995 – 2008 über 32% weniger Menschen ausgebildet – während die Industrie um 24% zulegte – Da wäre also was drin gewesen! Statt dessen jammern die jetzt rum. (aber es wäre ja nie zu spät….)

2. Viele Menschen sind qualifiziert, verweigern sich aber dem anspruchsvollen Arbeitgeber (wandern aus, arbeiten unter ihrem Qualifizierungsniveau, bilden sich noch weiter, oder kehren zurück in ihre Mutterländer, etc.) Eine verantwortliche Politik würde doch erst mal schauen, was hindert diese Menschen, wie kann ich (Johannes Vogel) daran arbeiten, dass diese Menschen motiviert sind oder es als attraktiv erfahren, in ihrem Qualifizierungsniveau zu arbeiten? By the way: Menschen, die mit uns aufwuchsen, lernten und arbeiteten, sich dann für eine Rückkehr in das Herkunftsland entscheiden. Da kommt mir die Frage: Wo haben wir versagt, dass die, die uns schon kennen es vorziehen uns zu verlassen?

3. Immer noch gibt es erfahrene Menschen, die arbeitslos sind und sich gerne selbständig machen würden. (Also FACHKRÄFTE). Der Meisterzwang, oder langatmige Verhinderer-Behörden quälen diese Menschen jahrelang, statt ihren Enthusiasmus, ihre Leistungsbereitschaft und ihre Erfahrung an den Markt zu bringen. Brüderle schlägt lieber auf die drauf, als da wirklich freiheitlich – liberal und modern was zu lösen. Wie verhält sich Johannes Vogel dazu?

Eine Politik im Sinne der Motivation von Menschen ist auch eine Politik im Sinne der Wirtschaft. Zugegebenermassen bedeutet es viel Anstrengung, die Motivationen von Menschen zu erfassen und entsprechende Lösungen zu erarbeiten. Aber nur auf das Klagen der Wirtschaftsführer zu lauschen ist nicht mehr zeitgemäß. Wer sieht das anders?